hier sein

* Willst du hier sein?
- Das ist egal
* Wie egal?
- ... Es ist egal, es ist nicht wichtig.
*Aber es ist wichtig, sonst es ist so, als ob du aufgegeben hättest.
- Vielleicht habe ich ja auch.
* Was?
- Aufgegeben, vielleicht habe ich schon lange aufgegeben.

----------------------------------------------------------------------

- Es war nicht immer so, ich sehe aber kein Sinn mehr. Mir ist alles... egal,
mir ist alles egal.
* Bin ich dir egal?
- Was? Ach! Was weiß ich, ich kenn dich doch kaum.
* Ja, aber das antwortet nicht auf meine Frage.
- Ich weiß nicht ich habe nie daran gedacht.
* Und jetzt?
- Wie jetzt?
* Jetzt, dass du daran denkst... bin ich dir egal?
- Was weiß ich, ich weiß nur, früher habe ich an eine Zukunft geglaubt.
* Du dachtest: es würdet sich alles ändern...
- Ja, ich dachte das Ganze kann nur vorübergehend so sein wie es ist.
* und jetzt stellst du fest es hat sich...
- Ein Scheiß hat sich verändert oder wird sich je ändern, so war es und
so wird es sein.

---------------------------------------------------------------------

* Siehst du da oben?
- Wo?
* Da oben. Da war ich einmal.
- ja, ja sicher.
* Ich war wirklich da oben. Es war schön da. Es war schön und traurig
gleichzeitig.
- Warum denn traurig?
* Weil ich wusste ich würde niemals wieder da sein. Diese Welt würde
mir verborgen bleiben. Es war unser Abschiedsabend.
- Aber du siehst ihn noch!
* Ja, aber das war unser letzter Abend als Liebhaber.
Und ich wusste es. Seine Küsse, seine Umarmungen, alles fühlte sich
an wie die letzten... ich habe versucht alles in meinem Kopf aufzunehmen:
die Geräusche der Stadt beim Sonnenuntergang auf der Terrasse dieses
Hochhauses, der Geruch der Feuchtigkeit der Luft an jenem Tag, der
Geruch von ihm.

----------------------------------------------------------------------

- Vermisst du ihn?
* Wer?
- Ihn!
* Ne, ich vermisse eher den Mensch, der ich damals war. Voll Energie
und Leben. Es ist als ob, er sie mitgenommen hätte.
- Wie ist es wenn du ihn jetzt siehst?
* Es ist als ob ich einen Unbekannten treffen würde. Nix von ihm
erinnert mich an ihn... Die Zeit, das Leben, seine Reisen haben ihn
verändert... Er ist mir Fremd geworden, ich bin mir Fremd geworden.
- Dir selbst fremd geworden?
* Ich erkenne mich Nicht mal, wenn ich mich vor dem Spiegel sehe.
Als ob ich ein Gesicht von Jemanden anders vor mir hätte.

--------------------------------------------------------------------

- Und jetzt?
* Was meinst du mit "jetzt"?
- Was machen wir jetzt? Wir haben die letzte zwei Wochen immer was
zusammen gemacht. Ich gewöhne mich daran jeden Tag mit dir zu
verbringen.
* Aber das solltest du nicht. Es war so abgesprochen.
- Es war abgesprochen niemals ein paar zu werden und das sind wir
weiter nicht...
* Was willst du?
- Ich will nicht nur meine Arbeit sein, nur dieser Mensch. Ich
fühle mich in einer Falle. Ich glaube es ist alles nicht wirklich
da. Entweder gibt es mich nicht oder DAS GANZE existiert nicht
und ich bilde mir das alles ein.

---------------------------------------------------------------------------

* Tun wir das nicht alle?
- Ich laufe auf der Straße und denke die ganzen Gebäudereihen
wären nur eine art Wand, so was wie Kulissen.
* Ich kenne ein ähnliches Gefühl. Ich habe Angst, dass alle eines
Tages verschwindet und ich bleibe allein zurück. Die Menschen
mussten die Erde evakuieren und ich bin die einzige die das nicht
mitbekommen hat.
- Was ist da ähnlich?!
* Wie was ist da ähnlich? Die Angst, die Angst ist die gleiche.
- Welche Angst?!
* Du spürst Angst der einzige zu sein und nicht ein Teil von
einem Ganzen zu sein, wie wir immer so gerne glauben wollen.
Deshalb denken sich Menschen Sachen wie Religionen aus. Menschen
haben immer Angst. Ich frage mich, wie die Welt aussehen würde
wen wir alle keine Angst hätten.
- Ach komm, das ist alles so unwichtig!... Ich habe es einfach
satt, jeden Tag aufzustehen, zu arbeiten, in der Arbeit von
Kollegen jeden tag immer das gleiche gesagt zu bekommen! Die
ewigen Stunden bis 6 Uhr, dann laufen, dann in der U-Bahn
einsteigen, aussteigen, nach hause zu laufen, im Treppenhaus
nach dem Schlüssel suchen, Tür aufmachen, Frau und Kind hallo
zu sagen, mit ihnen essen, schlafen gehen, und das jeden Tag
tun, als ob alles ok wäre, als ob alles gut wäre...

------------------------------------------------------------------------------

- Ich habe mehrere Affären angefangen, nur um diesen ewige Kreis
zu durchbrechen. Nur um festzustellen, das ab dem 2. Treffen
auch alles gleich abläuft. Auch wenn ich sie verlasse ist es
immer das gleiche.
* Dann flüchte, flieh, geh woanders hin!
- Und was würde das ändern? Nach einer Weile, egal wo, wäre
immer das gleiche. Das Problem im Leben ist die FEHLENDE
Möglichkeit auf was anders. Am Ende ist es immer alles das
gleiche, Es gibt keine Flucht, das HIER ist alles. Man kann sich
nur umbringen, aber das ist auch keine Flucht, das ist es nicht,
das ist... nix!
* Ja, ja. Aber es ging mir nicht darum, dass du was Neues finden
würdest, so was gibt es wahrscheinlich nicht, es ging mir nur um
von diesem hier abzuhauen, zu träumen alles zurück zu lassen.
Da, da ist schon die Lösung.
- Träumen kann ich seit langem nicht mehr. Schlafen kann ich auch
seit langem nicht mehr.
* Ich kann nicht mehr lieben
- Ich glaube niemand mehr kann oder will lieben. Das ist gewöhnlich.
Lieben ist gewöhnlich.
* Für mich ist lieben nicht was Gewöhnliches, Ich kann das nur
leider nicht mehr.

------------------------------------------------------------------

- Mich nervt und wundert die Selbstverständlichkeit mit dem die
Menschen die Straßen und andere Menschen wahrnehmen... so ohne zu
hinterfragen, für alle, es ist alles so... selbstverständlich...
Niemand hinterfragt nichts.
* So wie die Leute, die Kinder kriegen...
- Das ist was anders.
* Nein, ist es nicht.
- Warum hast DU kein Kind bekommen?
* Ich will mein Leben machen und alles machen was ich machen will,
ich will Chaos, ich will alles. Ich will nichts und ich will das
alles gleichzeitig, in meinem Leben gibt es einfach kein Platz für
Jemand anders außer mir.
- Das heißt, dass du...?
* Ja, das heißt, ich will weder ein Kind noch einen Mann.

- Tja, Ehemänner können eine richtige Last werden...


* Ich mochte es früher immer kurze Affären zu haben, kleine
romantische oder auch unromantische Geschichten, aber dann war es
immer so traurig oder einfach ätzend als sie zu Ende waren... obwohl...
meistens habe ich sie beendet.
- Warum wolltest du sie nicht mehr?
* Sie haben mich gelangweilt.

----------------------------------------------------------------------------

- Willst DU hier sein?
* Daran denke ich gar nicht.
- Aber willst du hier sein?
(Telefonszene: Er geht raus 2 Min. Sie telefoniert auch, er kommt
wieder rein.)
* Wo waren wir noch mal?

---------------------------------------------------------------------------

- Willst du hier sein?
* Daran denke ich gar nicht.
- Aber willst du hier sein?
* Ja!
- Ich meinte hier mit mir (?)
* wer weiß, ich weiß es nicht und du weiß es auch nicht. Und es ist
gut es nicht zu wissen, warum wollen immer alle wissen, ob sie
zusammen seien, wann werden sie sich wieder sehen. Ich glaube nur
aus Angst, dass der andere einfach abhaut, ziehen die Paaren zusammen,
heiraten, bekommen Kinder, bauen Häuser, machen schulden.
- Ja aber das sind alle keine Garantien.
* Für viele ist es eine. Ich will diese Ungewissheit, diese ewige Angst,
die Verzweiflung. DAS ist was mich bewegt.
- So schließt du das Leben oder die Leute aus
* Menschen sind eine dauernde Enttäuschung.
- Sie sind nur eine Enttäuschung, wenn du von ihnen was erwartest.
* Das tue ich nicht, ich erwarte allgemein nicht viel.

------------------------------------------------------------------------------

- Es wird nie wirklich was...
* Ja, es ist lustig, aber nicht so lustig...
- Oder zu lustig, dass ich morgen nicht packen werde zur Arbeit zu gehen.
* Es gab Zeiten, in deren ich mich auch verloren gefühlt habe.
- Früher bin ich oft durch die Strassen ohne ein Ziel geirrt... Nein verloren
fühle ich mich nicht!... eher... unentschlossen.
- Ich rede gar nicht mehr mit ihr, immer nur ein paar sinnlose Wörter und
sie merkt das nicht mal!! sie scheint mir nur für das Kind zu leben, sonst
interessiert sie nichts.
* Ich bin auch oft durch die Strassen geirrt. Eigentlich habe ich eher
gewartet.
- Worauf?
* Dass irgendwas passiert. Das Leben kam mir so sinnlos vor... Im Leben geht
es um nix... aber es geht lange!
... Natürlich ist niemals was passiert, oder doch was passiert, die lieber gar
nicht passieren wäre. Geht es dir auch so?
- Ich denke wir sollten eine Reise unternehmen.
* Wohin sollten wir gehen? DU sagst, dass es überall das gleiche ist.

---------------------------------------------------------------------------

Pause- Blättern - Diese eine Stelle von der Text, warte mal ich suche kurz. Die ewige
6 Stundeā€¦ da bin ich noch... hier! "Die Geräusche der Stadt ... hast du das??
* Ja.
- Seite 2. Ich glaube das sollte insgesamt weiter auseinander sein kann.
Das einfach nicht so schnell du drüber gehst, das die Wörter mehr platz
haben. " Die Geräusche der Stadt (anders betont) das es alles mehr auf
geht's, damit ein Bild entstehen kann.
* Das wollte ich eher noch anders versuchen.
Und deine Stelle "das Problem im Leben ist die fehlende Möglichkeit auf
was anders" würde ich das nicht so träge sagen.
- Träge?
* ja, das kann man so sagen, oder?
Ich würde das anders sagen. Weil es im Leben tatsächlich kein anderes gibt.
- Das ist wie der Satz. "Es gibt kein anderes". Im Leben fehlt die
Möglichkeit zum Vergleich, das hier ist alles... wir kennen, wir erfahren,
kein Anderes. Und das ist ein Problem, es ist wie wenn ich z.B. mich zu
definieren versuche, in dem ich mich definiere als was ich nicht bin.
Also wenn ich in der Richtung denke.
* ja, Genau.

- "Was machen wir jetzt?"(belustigt)

-------------------------------------------------------------------------------

- Kannst du dir vorstellen zurück zu ihm zu kommen?
* Nix wird mich zu ihm wieder führen... und es ist auch besser so. Ich will
nicht wirklich dieser Mensch sein, der ich damals war. Das Leben ist viel
zu kurz und ich habe noch viel zu tun. Manchmal frage ich mich wer zum
Teufel hat sich das ausgedacht, dass ein Tag 24 St hat!! warum nicht
mindestens 3 mehr. Ich würde lieber auf einen Tag der Woche verzichten
als nur 24 Stunde am Tag zu haben...
- tja, wer hat sich Jesus ausgedacht?...
Am meisten nervt mich diese ewige entscheiden, Das Leben ist eine
andauernde Entscheidung, eine nach der anderen. Und wir können nie
wissen, ob es die Richtige Entscheidung war oder nicht, wir können nur
danach wissen, dass es falsch war, wenn es falsch war, aber dann ist
wieder zu spät.
* Oder wir gehen davon aus.. es wird falsch, guck mal uns an! Wir sind
schon komplett... komplett ...
- Auf uns gestellt???

--------------------------------------------------------------------------

* Ist es lange her?
- ich glaube, ich weiß oder ich kenne es
* Denkst du auch du bist nicht der Mensch geworden, der du werden wolltest?
- Was hat das für eine Bedeutung, jetzt? Hä? das ist so lange her
* auf diesen Mensch habe ich mich gerichtet!
- Gerichtet?

------------------------------------------------------------------------------

* tja wir sollte einfach eine Pause machen...
(Er guck sie nur an...)